Sprechstunde mit Publikum

Die österreichischen Häuser der Literatur im Gespräch mit ihrem Publikum

Die österreichischen Häuser der Literatur sind für das Publikum seit Monaten geschlossen. Um neue Gesprächsräume zu öffnen, luden die am Projekt „mitSprache“ beteiligten Häuser im Februar 2021 zu einer digitalen Sprechstunde mit Publikum.

Literatur verfassen ist zumeist eine einsame Tätigkeit. Das literarische Leben wird aber auch geprägt durch den intensiven Kontakt zwischen Schreibenden und Lesenden. Der unmittelbare Austausch bei Veranstaltungen ist ein wesentliches Element der Rezeption und integraler Bestandteil von Lesungen, Buchmessen, Präsentationen und Begegnungen. Pandemie-bedingt kann all dies seit Monaten nur im Internet stattfinden, wo aus den Gesprächsorten reine Bühnen werden und das Publikum sein „Mitspracherecht“ verliert.

In ihren Sprechstunden fragten die Literaturvermittler*innen nach:

  • Wie geht es dem Literatur-Publikum im Lockdown?

  • Wieviel wird gelesen, wo (in welchen Räumen) über Literatur gesprochen?

  • Was bewirkt der unterbrochene direkte Austausch zwischen LeserInnen und AutorInnen?

  • Wie lässt sich der Kontakt trotz fehlender öffentlicher Veranstaltungen aufrechterhalten?

  • Können ins Internet verlegte Veranstaltungen ein adäquater Ersatz sein?

Alle derzeitigen digitalen Ersatzprogramme, so der Tenor,  werden vom Publikum wahrgenommen und genutzt. Sie können die regulären Lesungen jedoch nicht ersetzen. Was fehlt ist die Begegnung: Die Begegnung mit der Literatur, den Autorinnen und Autoren, dem Publikum – vor Ort.

Henrike Blum